Neonics in Zuckerrüben: Für Bienen hochgiftige Rückstandsmengen nachgewiesen

  • https://paper.li/LaendlicherRaum/1296083106?read=https%3A%2F%2Fwww.aurelia-stiftung.de%2F2022%2F02%2F18%2Fneonics-in-zuckerrueben-fuer-bienen-hochgiftige-rueckstandsmengen-nachgewiesen%2F 

Anmerkung Legner:

Zickzackkurs von BM Köstinger,  in der EU Neonicotinoide  verbieten, zur “Rettung der Rübenbauern und Zuckerfabriken” eine Notfallzulassung in Österreich beschließen lassen!!

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Reiche Länder: pflanzlich ist doppelt gut fürs Klima

Veröffentlicht am 15. Februar 2022

Albert Schweizer Stiftung

Die reichen Länder der Welt könnten mit einer pflanzlicheren Ernährung ihre landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen um fast zwei Drittel reduzieren und dazu Milliarden Tonnen Treibhausgase aus der Atmosphäre binden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie.

Tierprodukte sind Klimakiller 

Tierprodukte haben nachweislich eine schlechtere Klimabilanz als pflanzliche Lebensmittel. Im Schnitt verursachen sie 10 bis 15 Mal mehr Treibhausgasemissionen. Weltweit ist die landwirtschaftliche Tierhaltung je nach Berechnung für mindestens 15 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hinzu kommt, dass sie rund 80 % der landwirtschaftlichen Flächen belegt, aber nur rund 20 % der verzehrten Kalorien bereitstellt. Ein Ernährung, die fast ausschließlich auf Pflanzen setzt, wäre daher weniger klimaschädlich und zugleich effizienter.

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Roundup – Topagrar

 

Bayer warnt vor Glyphosat-Engpass durch Ausfall bei Lieferanten

Bei einem Lieferanten eines wichtigen Vorprodukts zur Herstellung von Glyphosat fällt die Produktionsanlage mehrere Monate aus. In der Folge kann Bayer bald kein Glyphosat mehr liefern.

Bayer warnt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vor Produktionsengpässen bei Glyphosat. Der Rohstoff für die Herstellung soll knapp werden, weil es bei einem der wichtigsten Lieferanten des Unternehmens zu einem mechanischen Ausfall in der Produktionsanlage gekommen sei, was zu einer erheblichen Verringerung der Produktionsraten geführt habe, schrieb Bayer demnach an Kunden.
 
Der Ausfall beeinträchtige die Lieferfähigkeit von Bayer bei Glyphosat und glyphosathaltigen Produkten, so der Konzern weiter und sprach von höherer Gewalt. Durch die Ausrufung der Force Majeure wird der Konzern ohne Haftung von seinen vertraglichen Pflichten vorübergehend befreit.
 
Wer der Lieferant des wichtigen Vorprodukts ist, sagt Bayer nicht. Ebenso unklar ist, wie lange die Situation kritisch bleibt. Geschätzt wird, dass die Reparaturen an der Produktionslinie des Lieferanten rund drei Monate dauern werden, zitiert Reuters den Leverkusener Konzern.
 
Der Ausfall trifft auf einen Pflanzenschutzmittelmarkt, der gegenwärtig ein historisch knappes Angebot erlebt und nun weiter unter Druck geraten könnte, heißt es. Bayer habe daher zusätzliche Materialien beschafft und andere Maßnahmen ergriffen, um die Situation bestmöglich zu bewältigen.
 
Anmerkung Legner:
Glyphosat gilt als eines der umstrittensten Totalherbizide der letzten Zeit.
Die Landbewirtschaftung steht vor einer entscheidenden Weggabelung: weiter in Richtung industrielle Landwirtschaft mit enormen Verbrauch von Ressourcen Umwelt, Energie, Flächenverbrauch für Fleischerzeugung oder stärkere Forcierung der agrarökologischen, biologischen Grundsätze.
 
Teilverbot für Glyphosat fixiert
 

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Einzementierte Steuergeschenke an Landwirte

https://epaper.derstandard.at/titles/derstandard/11719/publications/1436/articles/1535159/13/4
 
 Der Standard, 16.02.2022  S.13

Landwirte müssen in Österreich meist nicht ihre tatsächlichen Einkommen versteuern, sondern einen viel niedrigeren Pauschalbetrag. Bisher musste die Berechnung für die Pauschalierung alle neun Jahre überprüft werden. Das soll nun fallen.

Die Gruppe der Land- und Forstwirte hat in Österreich traditionell einen wichtigen Fürsprecher in der Regierung: die ÖVP. Besonders wenn es um die finanziellen Interessen besagter Gruppe geht, ist die Volkspartei oft zur Stelle. Bei der Steuerreform wurde erstmals für den Verkehrssektor eine CO₂ Bepreisung eingeführt. Die Landwirtschaft ist davon ausgenommen: Für Dieselkraftstoff wird es eine Rückvergütung geben. Dazu kommt der höhere Klimabonus in ländlichen Regionen und weitere Goodies im Zuge der Corona-Hilfen.

 

So hat die Koalition beschlossen, dass Landwirte ihre Gewinne und Verluste über drei Jahre gegenrechnen dürfen. Ein Solidaritätszuschlag, den Bauern für Pensionen zahlen mussten, wurde gestrichen. Es gibt einen 350-Millionen-Euro-Waldfonds, aus dem Waldbesitzer trotz aktueller Rekordpreise für Holz gefördert werden. Die Liste wird bald länger werden.

Neuregelung kommt

Das Finanzministerium hat Anfang Februar ein Gesetz in parlamentarische Begutachtung geschickt. Geplant ist, die Prinzipien neu zu ordnen, die bei der Besteuerung der meisten Landwirte angewendet werden. Im Gegensatz zu Selbstständigen, die ihre Rechnungen dokumentieren müssen, gelten für Bauern einfache Regeln. Sie dürfen eine Pauschalierung nutzen. Dabei spielt der tatsächliche Gewinn, den ein Bauer erwirtschaftet, keine Rolle. Nicht dieser wird besteuert.

Vielmehr wird auf Basis eines komplexen Verfahrens der fiktive Ertragswert eines landwirtschaftlichen Betriebs errechnet, in der Fachsprache ist das der Einheitswert. Dieser dient als Ausgangspunkt für die Bemessung der Steuerschuld. Bis zu einem Einheitswert von 75.000 Euro dürfen Landwirte voll pauschalieren. Rund 90 Prozent der deutlich über 100.000 Landwirte nutzen das System.

Anpassung entfällt

Die Finanz muss laut Gesetz alle neun Jahre die Einheitswerte überprüfen und anpassen. Dafür besuchen Mitarbeiter des Ministeriums in ganz Österreich Musterbetriebe. Sie analysieren dann, wie die tatsächliche Ertragslage ist, bewerten auch andere Aspekte wie die Verkehrsanbindung eines Hofs.

Diese Feststellung der Einheitswerte erfolgte zuletzt 2014 und hätte bis zum 1. Jänner 2023 erneut erfolgen sollen. Das soll aber nun laut Gesetzesvorschlag komplett entfallen. Überhaupt soll künftig von regelmäßigen Neubewertungen der Ertragslage abgesehen werden. Stattdessen werden nur noch klimatische Veränderungen fix berücksichtigt. Weiters soll nur noch ab 2032 einfließen, wenn es zu „nachhaltigen und wesentlichen“ Änderungen der Ertragslage bei einem Landwirt kommt.

Der Clou: Analysen haben gezeigt, dass Landwirte nur einen Bruchteil der Steuern bezahlen, die sie berappen müssten, wenn es die Pauschalierung nicht gäbe. Eine Studie der Steuerexperten Georg Kofler und Gottfried Schellmann, erstellt im Auftrag der Arbeiterkammer, kam zum Ergebnis, dass im Schnitt nur ein Fünftel der tatsächlichen Einkünfte von Landwirten für die Besteuerung erfasst wird. Nun erfolgt im Zeitraum 2014 bis 2032 keine Anpassung. Selbst durch Preiserhöhungen entstehende Mehreinnahmen bleiben unberücksichtigt.

„Mit der geplanten Reform wird nun legistisch festgeschrieben, dass die Finanz gar nicht mehr die Absicht hat festzustellen, wie sich die Ertragslage der Bauern entwickelt“, sagt der erwähnte Steuerberater Gottfried Schellmann. Angesichts des Systems mache das sogar Sinn: Die Finanz wisse, dass bei der Steuerschätzung für Bauern ohnehin fast nichts herauskomme. Deshalb lasse man das System ganz bleiben.

Dominik Bernhofer, Steuerexperte der Arbeiterkammer, sagt es so: „Der Skandal ist die Vollpauschalierung der Landwirte und dass die unzureichenden Einheitswerte jetzt bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag fortgeschrieben werden sollen.“ Was es bedeuten solle, dass künftig auf „wesentliche“ Änderungen in der Ertragslage bei Landwirten abgestellt werde, bleibe unklar. Martin Jilch von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich widerspricht: Die Steuerverwaltung erspare es sich, tausende Bescheide zu versenden. Die Einnahmen der Landwirtschaft seien seit Jahren stagnierend, daher habe sich bei Bewertungen bisher wenig verändert. Relevant sei die Klimaveränderung, und dem werde nun besser Rechnung getragen.

 

Kommentar von Moosbrugger der Lwk Österreich im Standasd am 17.02.2022:

https://epaper.derstandard.at/titles/derstandard/11600/publications/1439/articles/1536403/19/1

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Medikamente belasten Flüsse weltweit

https://science.orf.at/stories/3211458/

Analysen

Medikamente belasten Flüsse weltweit

Wenn Medikamente produziert, verwendet und entsorgt werden, landen Inhaltsstoffe in der Natur. Wie sehr Flüsse weltweit belastet sind, zeigt nun eine Studie aus über 100 Ländern. Besonders hoch ist die Verunreinigung in ärmeren Weltregionen. Die Belastung der Donau in Wien ist für europäische Verhältnisse relativ hoch.

Neben Rückständen von gängigen Schmerzmitteln, Diabetesmedikamenten und Antibiotika wie Paracetamol, Metformin und Trimethoprim landen auch Antidepressiva, Brutdruckmittel und Antiepileptika besonders häufig in den Gewässern der Welt. Das kann etwa durch unsaubere Produktionsbedingen passieren.

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Dokumentarfilm „Cow“

Artikel im “Der Standard” am 10.02.2022 S.26 unter dem Titel “Biographie der Supermarktmilch”.

Der Mensch und seine „Beziehung“ zum Tier: In dem Dokumentarfilm „Cow“ zeigt Andrea Arnold die Folgen einer auf Effizienz getrimmten Lebensmittelindustrie, welche die Vierbeiner leiden lässt.

Bert Rebhandl

Von den Augen sagt man oft, sie seien das Fenster zur Seele. Bei Kühen würde man mit diesem Satz aber vermutlich zögern. Denn wenn man einer Kuh oder einem Kalb in ein Auge schaut (in beide zugleich geht eigentlich nicht), sieht man ein Rätsel. Man bekommt nämlich nicht wirklich einen Blick zurück. Man weiß nicht so recht, ob man auch gesehen wird, während man auf das Tier schaut. Daraus entsteht eine Distanz, die sich bei anderen Tieren leichter überbrücken lässt. Kühe aber stehen sehr für sich.

Vielleicht hat es auch damit zu tun, was die industrialisierte Landwirtschaft ihnen zumutet. Kühe protestieren dagegen auf eine Weise, die sich leicht übersehen lässt. In dem Dokumentarfilm Cow von Andrea Arnold (neu bei dem Streamingdienst Mubi) ist ein geöffnetes Auge eines der allerersten Bilder. Es gehört zu einem Kalb, das gerade zur Welt gekommen ist. Schon hier entsteht diese leichte Verunsicherung, ob man überhaupt etwas miteinander zu tun hat: der Mensch, der zusieht, und das Tier, das in einer ganz eigenen Welt zu leben scheint. Das Kalb wie auch seine Mutter gehören zu einem englischen Bauernhof, der weitläufig genug ist, um den Tieren durchaus Raum zu geben. Dass aber alles auf maximale Effizienz in der Milchgewinnung ausgerichtet ist, ist unübersehbar.

Die Kuh und ihr Kalb

Andrea Arnold geht es, wie der Titel schon zu erkennen gibt, um eine Kuh und zugleich um das, was die menschliche Wirtschaft aus ihr und ihresgleichen macht. Die Kuh und ihr Kalb machen die Erzählung in Cow auf eine Weise aus, dass man daraus fast so etwas wie eine Biografie machen kann: Nach der Geburt kommt erst einmal die Trennung, das Jungtier wächst mit seinesgleichen auf, trinkt von der Plastikzitze, bekommt ein Nummernschild ins Ohrwaschel gestanzt, bald werden die Hornwurzeln weggebrannt (unter zärtlichem Zureden: „good girl“), dann darf es ins Stroh und bedankt sich dafür mit ein paar erleichterten Hüpfern.

Die Mutter, die eigentliche Hauptfigur, tut derweil ihren täglichen Dienst. Sie hat ihre Nummer, 29, hinten auf dem Schenkel stehen und schleppt sich von der Fütterung zum vollautomatisierten Melkkreisel, wo sie mit Musik von Billie Eilish oder Kali Uchis beschallt wird.

In allen ihren Bewegungen ist sie durch eine anatomische Besonderheit bestimmt, die in Cow niemals direkt ins Zentrum des Bilds gerückt wird, die aber auch so unübersehbar ist: Der Euter ist so schockierend überdimensioniert, dass man sich unwillkürlich fragt, ob das noch erlaubt ist. Es sieht auf jeden Fall stark nach Tierquälerei aus, und nach brutaler Hervorzüchtung des primären Nutzmerkmals.

Alle Fragen nach einer tiergerechten Landwirtschaft und nach dem Konsumentenwissen um die Herkunft der Supermarktmilch lässt Andrea Arnold aber außen vor. In ihrem Film wird kaum etwas gesprochen, im Mittelpunkt steht konsequent die Kuh – und die schweigt.

Das andere Leben

Das ist dann auch das hervorragende Merkmal des Films Cow im Vergleich zu Victor Kossakovskys Gunda, in dem erst neulich eine Muttersau, ein Huhn und auch ein paar Kühe in einem vergleichbaren Dokumentarfilm auftraten. In Gunda aber lief alles auf Ähnlichkeit hinaus, und auf eine Rhetorik der impliziten Beredsamkeit: Die Tiere zeigten Eigenschaften wie Eitelkeit oder Originalität, und vor allem hatten sie offensichtlich Gefühle.

In Cow gibt es auch Momente, in denen sich ein anderes Leben der Tiere zumindest abzeichnet, vor allem in der kostbaren Zeit auf der Wiese. Doch der allergrößte Teil des Lebens der Kuh ist ein Regime, das der Mensch für sie gemacht hat. Ein Regime, das man sich nur ausdenken kann, wenn man dem „guten Mädchen“ keine Seele zuerkennt. Der gebrochene Blick zwischen Kuh und Mensch ist das Prinzip von Cow . Er ist auch eine Herausforderung an eine Ethik, die sich nicht nur von einer Ästhetik der Nähe bewegen lässt. Sondern auch das Fremde schützenswert findet. Im Kino

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Billige Lebensmittel? Irmi Salzer auf Twitter

 

https://twitter.com/IrmiSalzer?t=6P4pkwOINNIiaqzJ08V7bQ&s=09

Die Debatte „billige #Lebensmittel sind der Kern allen Übels“ vs „wir brauchen Schnitzel um 3,99 das kg, ihr Bio-Bobos“ ist soooo schwarz-weiß und so uralt und wird mit so oberflächlichen Argumenten geführt, dass mir graust. Ein Versuch einer Einordnung.
Die europ Agrarpolitik konzentriert sich seit Jahrzehnten darauf, die Agrarproduktion zu subventionieren. Vor allem werden/wurden tierisches Eiweiß, also Milch, Fleisch u Eier), Zucker und Getreide subventioniert (anfangs über direkte Subventionen, jetzt über Flächenzahlungen) „Billige Lebensmittel? Irmi Salzer auf Twitter“ weiterlesen

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