Schaukäserei – Kaslab’n Nockberge

https://www.kaslabn.at/phone/index.html

Ein innovatives Projekt.

Ich lernte Michael Kerschbaumer auf der Alpe Rona in Bludenz kennen, beobachtete, photografierte und filmte seine Arbeit als junger, begeisterter Senner auf der Kuhalm.

Ich war mit der Erstellung eines anspruchsvollen Gutachtens für die Gemeinde und Wildbach- und Lawinenverbauung mehrere Tage auf der Alm. So hatte ich auch Gelegenheit, am Abend mit Michael ein ausführliches Gespräch zu führen.

Michael setzte seinen interessanten Lebensweg fort als Bergbauer, Gemüse- und Ziegenmilchvermarkter. Er gründete und baute gemeinsam mit anderen innovativen Bauern in Radenthein die Bio- und Schaukäserei “Kaslabn”.

Michael setzt sich u.a. auch als Vorstandsmitglied der ÖBV-ViaCampesina ein.

https://www.viacampesina.at/

Ich wünsche ihm weiterhin alles Gute!

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Hanf mit Chancen?

Landwirtschaft in Erding:“Hanf wird eine Nische bleiben”

3. Februar 2022, 21:34 Uhr

Lesezeit: 2 min

Hanfanbau bei Gauting, 2020

Das Archivbild zeigt ein Hanffeld bei Gauting, auf dem unter behördlicher Aufsicht Pflanzen zu medizinischen Zwecken angebaut werden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)
Süddeutsche Zeitung

Die angekündigte Legalisierung sorgt für ein verhaltenes Echo. Der Erdinger Bauernverband erwartet nicht, dass der Anbau wieder aufblüht. Der Trend gehe woanders hin

Von Thomas Daller

Im Landkreis Erding wurde noch vor 100 Jahren viel Hanf angebaut. Auf alten landwirtschaftlichen Karten sind vor allem Anbauflächen im Erdinger Moos verzeichnet. Dort hat man die weichen, nassen Böden mit den kräftigen Pfahlwurzeln des Hanfs erst gefestigt, bevor man dort mit dem Pfefferminzanbau beginnen konnte. An eine Renaissance der Pflanze glaubt man beim Bauernverband jedoch nicht. Weder beim Faserhanf noch beim THC-haltigen Cannabis, dessen Legalisierung von der Ampel im Koalitionsvertrag angekündigt wurde.

Aus der Landwirtschaft kommen derzeit unterschiedliche Signale zum Thema Hanfanbau: Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hat kürzlich die bevorstehende Legalisierung befürwortet und darin eine Chance für die heimischen Landwirte unterstrichen. Es sei eine “hippe Kultur” und die Landwirte seien da “durchaus offen”. Der Bayerische Bauernverband sieht hingegen eher Chancen beim Nutzhanf, denn die Reglementierung für den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke sei sehr streng und man gehe davon aus, dass das auch beim Anbau von Cannabis als Genussmittel ähnlich gehandhabt werde. Auch für die Erdinger Bauern werde das vorerst nur eine Nische sein, sagte Gerhard Stock, Geschäftsführer des Bauernverbandes Erding. “Wir gehen nicht von einem großen Run aus.”

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hatte erst kürzlich von einem “großen Interesse” der Landwirte an der Legalisierung von Cannabis gesprochen. Sie stünden “in den Startlöchern”, um Hanf anzubauen. Prinzipiell seien die Landwirte “sehr innovationsfreudig”, heißt es auch von Seiten des Bayerischen Bauernverbandes. Aber im Moment sehe man darin “kein größeres Potenzial”, sagte der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl.

Anmerkung Legner:

Hanf ist eine hochinteressante Pflanze: für die Bauern:

Hanf ist sehr genügsam, braucht wenig Handelsdüger, kaum chemische Spritzmittel. Der Boden wird aufgelockert, die Fruchtfolge erweitert.

Schade, dass die Bauern, die Bauernvertreter bremsend wirken und diese innovativen Chancen nicht nutzen. Überschüsse beim Fleisch produzieren und weltweit exportieren zeugt nicht von besonderer Intelligenz!

 

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Agrarsubventionen für billige Lebensmittel

 

03. Februar 2022

Bild: Tomas Anunziata/Pexels

https://www.heise.de/tp/features/Agrarsubventionen-fuer-billige-Lebensmittel-6346696.html

Wer einen Blick hinter die Kulissen wagt, stellt fest, dass die industrielle Lebensmittelproduktion billige Ware produzieren kann, weil sie vom Steuerzahler massiv subventioniert wird. Qualität ist dabei immer noch kein Thema

Die Agrarwirtschaft wird in Deutschland in der Hauptsache aus zwei Quellen subventioniert. Das sind einerseits Gelder aus dem bundesdeutschen Steuertopf und auf der anderen Seite Mittel, die von Brüssel vergeben werden.

Die EU Agrarsubventionen wurden im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU, bzw. deren Vorgängerorganisationen schon im Jahre 1957 in den sogenannten Römischen Verträgen beschlossen. Die Subventionszahlungen bilden einen zentralen Bestandteil der GAP.

Die GAP wird aus dem EU-Haushalt finanziert. Im langfristigen EU-Haushalt für 2021–2027sind 386,6 Milliarden Euro für die Landwirtschaft vorgesehen, davon:

• 291,1 Milliarden Euro für den Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) zur Einkommensstützung für Landwirte

• sowie 95,5 Milliarden Euro für den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) mit Mitteln für den ländlichen Raum, den Klimaschutz und die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen.

2019 war Deutschland mit Spanien nach Frankreich das Land mit den höchsten Subventionen aus der EU-Schatulle.

Wer erhält die Agrarsubventionen?

Berücksichtigt man die Zahlungen aus beiden EU-Agrarfonds EGFL, auch als “erste Säule” der GAP bezeichnet, und ELER, die “zweite Säule”, dann stellt man fest, dass es sich nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Deutschland bei den zwanzig größten Subventionsempfängern keinesfalls um die vermuteten landwirtschaftlichen Betriebe handelt.

Bei der Suche nach den Subventionsempfängern wirft die einschlägige Suche für das Jahr 2020 45 Begünstigte aus, die im Haushaltsjahr 2020 mehr als zwei Millionen Euro Subventionen empfangen hatten. Eine Auswertung unter den sechs größten Subventionsempfängern präsentiert keinen einzigen landwirtschaftlichen Betrieb, sondern nur Einrichtungen der öffentlichen Hand: den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) in Magdeburg, das Landesamt für Umwelt (LfU) in Potsdam, das Land Mecklenburg-Vorpommern – Ministerium für Landwirtschaft, den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), das Landwirtschaftsministerium Sachsen und das Landwirtschaftsministerium Niedersachsen.

Bei der zweiten Säule der EU-Agrarsubventionen namens ELER, welche die Entwicklung des ländlichen Raumes fördern soll, fließen die EU-Mittel nur, wenn sie sie mit weiteren nationalen Mitteln von Bund, Ländern und Kommunen kofinanziert werden.

Warum sind keine Landwirte unter den größten Agrarsubventionsempfängern?

Ein wesentlicher Grund für diese auffällige Bevorzugung weniger Empfänger, ist die Tatsache, dass die Gelder in erster Linie nach den von diesen gehaltenen Flächen verteilt werden. Etwa 70 Prozent der Fördermittel in Deutschland sind Flächenprämien, die für jeden bewirtschafteten Hektar an die Betriebe ausgezahlt werden – unabhängig von der angebauten Kultur und der Art der Bewirtschaftung.

Somit entscheidet hauptsächlich die Hektarzahl über die Verteilung der Gelder. Die Leistungen der Betriebe und ihre Art der Bewirtschaftung dieser Fläche spielen dabei keine Rolle. Dass die Fläche das entscheidende Kriterium für die Subventionen darstellt, stößt längst auf Kritik, weil die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel, wie sie beispielsweise von Biolandwirten erzeugt wird, hierbei keine Bedeutung hat und auch eine bodenschonende Bewirtschaftung, die durch ausgewählte Fruchtfolgen die Bodenqualität verbessert, nicht zu einer Erhöhung der Subventionszahlungen beiträgt.

Für viele landwirtschaftlichen Betriebe stellen die Subventionen heute einen wichtigen Bestandteil ihrer Einnahmen dar.

Die Fördergelder machen je nach Struktur eines Haupterwerbsbetriebs im Schnitt etwa 40 bis 50 Prozent des landwirtschaftlichen Einkommens aus. Bei sogenannten Nebenerwerbsbetrieben, die eine zweite Einkommensquelle außerhalb der Landwirtschaft haben, liegt der Anteil der Fördermittel am landwirtschaftlichen Einkommen bei über 90 Prozent.

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft

Nicht überschaubar ist derzeit, welcher Anteil der Zuschüsse bei den Landwirtinnen und Landwirten verbleibt. Unter Fachleuten herrscht die Meinung, dass ein Großteil der staatlichen Zahlungen vorwiegend über die Flächenpacht an die Bodenbesitzerinnen und -besitzer durchgereicht wird.

Dabei handelt es sich einerseits um Landerben, die die elterliche Wirtschaft nicht übernommen haben und wegen besserer Verdienstmöglichkeiten abgewandert sind, andererseits jedoch in zunehmendem Umfang um Investoren, für die das begrenzt verfügbare Land lediglich eine Geldanlage darstellt.

Während die Investitionen in Landbesitz eine gute Rendite versprechen, sind die Verdienstmöglichkeiten der in der Landwirtschaft Beschäftigten eher unterdurchschnittlich. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nennt für Angestellte bei einer Arbeitszeit von wöchentlich 48,8 Stunden einen Bruttoarbeitslohn von 18.256 Euro im Jahr und für selbstständige Landwirte einen Bruttojahreslohn von 34.095 Euro. Angaben zur wöchentlichen Arbeitszeit gibt die Statistik nicht her.

Der ökologische Landbau fordert eine Änderung der Subventionspraxis

Weil ökologisch wirtschaftende Betriebe auf eher kleinen Flächen intensiver wirtschaften, habe sie derzeit kaum Möglichkeiten ihren Mehraufwand mithilfe von Subventionen zu stützen. Da sich die großflächig arbeitenden Betriebe oft gegen eine Umstellung der Art ihrer Bewirtschaftung wehren, weil sie dafür hohe Investitionen in Geräte und Immobilien getätigt haben, die erwirtschaftet werden müssen, ist der politische Widerstand gegen eine Änderung der Subventionspraxis beträchtlich.

Die politischen Parteien haben im letztjährigen Bundestagswahlkampf ihre Änderungswünsche geäußert. Da zeigt sich die volle Bandbreite der Möglichkeiten, von einer Umstellung der Förderung in Richtung ökologischer Landbau bis zur Streichung der Subventionen und einer Erhöhung der Erzeugerpreise, was gleichbedeutend wäre mit einer Erhöhung der Verbraucherpreise.

Wer herausfinden will, welche Forderungen die aktuell im deutschen Bundestag vertretenen Parteien hinsichtlich einer Reform der Agrarförderung vertreten haben, kann den Agrar-o-mat bei Agrarheute testen.

(Christoph Jehle)

Andere Artikel/Meinungen auf Twitter:

Tom de Belfore: Billige Lebensmittel sind oft nur deshalb billig, weil tatsächliche Kosten – z.B. für Umweltverbrauch oder Sozialdumping – unter den Tisch fallen. Aber wer würde ein Produkt noch kaufen, wenn es das Doppelte kostet? https://t.co/VdrD0UtADh

Lämeth: Billige Nahrungsmittel sind keine Lösung gegen Armut.
Armut bekämpfen sollte man nicht indem man die billigsten Lebensmittel an arme Menschen verteilt. Erstens lockt man Landwirte auch in die Armutsfalle, schädigt Klima & Umwelt und ändert nichts an der Armut.

Weltagrararbericht: Die konventionelle Landwirtschaft verursacht oft hohe Kosten für Umwelt und Gesundheit. Billige Lebensmittel können am Ende teuer zu stehen kommen. Damit sich das ändert, will ein UN-Bericht die Kosten nun beziffern, berichtet Christiane Grefe in der…Zeit.de https://t.co/5IdsOHkjoh

Anmerkung Legner:

Es kann auch unterschieden werden zwischen industriell hergestellten, durch die Lebensmittelindustrie verarbeiteten, ev. veränderten, mit Zusätzen versehenen, degenerierten Nahrungsmittel und hochwertigen, biologisch hergestellten, wenig veränderten LEBENSmittel. Der Konsument hat es in der Hand, gesunde, frische Lebensmittel kostengünstig zu erwerben, oder im eigenen Garten zu ernten und die Mahlzeiten selbst zu kochen/zuzubereiten. Die in den Lebensmittelgeschäften angebotenen Produkte sind bei kritischer Betrachtung zu 90 % ungesund und teuer.

Zwei Zahlen zur Untermauerung:

Kühe mit Tagweide haben 350 % Vit. D in der Milch als bei Nachtweide. Kühe mit weniger Kraftfutter und mehr Weidegras liefern Milch mit höherem Omega3-Fettsäuregehalt.

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Harte Kost

Schirnhofer gegen Rewe

Verena Kainrath, Der Standard, 28.01.2022  S.32

Preisverhandlungen im Handel sind nichts für schwache Nerven. Für viele Konsumenten zählt bei Lebensmitteln jeder Euro. Lockartikel wie Fleisch sind Schmieröl für die Umsätze der Supermärkte. Der Markt ist in Österreich hoch konzentriert – um neue Anteile zu gewinnen, wird an der Kostenschraube gedreht. Produzenten, denen dabei die Luft ausgeht, verlassen das Spielfeld. Vielfalt geht verloren. Mit Liebe zur Regionalität, die sich Handelskonzerne auf die Fahnen heften, hat der Tunnelblick auf den Wettbewerb wenig zu tun.

Das Duell des Fleischverarbeiters Karl Schirnhofer mit Rewe ist harte Kost. Mit feiner Klinge arbeitet keiner der ungleichen Gegner, die Wortwahl ist Schirnhofer in der Hitze des Gefechts entglitten. Doch der Konflikt legt Marktmechanismen offen, die Schwächen der österreichischen Lebensmittelbranche aufzeigen und der Politik über den Kopf wachsen. Da mag sich Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) noch so oft über den „Handel als Totengräber der Bauern“ empören.

Schirnhofer fühlt sich erpresst. Für den Steirer geht es um seine Existenz. Er kämpft darum, seinen Fleischbetrieb auszulasten, und fürchtet, sein gesamtes Geschäft zu verlieren, sollte er sich weigern, die Verarbeitung der Ochsen für die Marke Almo, die er gemeinsam mit Bauern aufbaute, an Rewe abzutreten. Das wäre, wie er in der Korrespondenz mit dem Konzern unmissverständlich betont, das Ende seines Familienbetriebs. Rewe kämpft um ihre Reputation und droht damit, gegen den Vorwurf der Erpressung gerichtlich vorzugehen.

Rewe macht nach, was ihr Rivale Spar seit Jahren vorlebt. Sie produziert Fleisch im großen Stil selbst, verzichtet auf regionale Verarbeiter und verhandelt mit den Landwirten direkt. Das mag für diese finanziell kurzfristig verlockend sein, kann sich auf lange Sicht aber rächen. Dann, wenn Handelskonzerne den Spieß umdrehen und kleinen Partnern, die sich ihnen zur Gänze verschrieben haben, die Konditionen diktieren.

Die Verantwortung dafür tragen viele: Bauern und Verarbeiter, die im Sog der Supermärkte groß wurden und es verschliefen, eigene Marken und Vertriebswege zu entwickeln. Die Regierung, die der zunehmenden Marktmacht weniger Händler tatenlos zusah. Und eine Politik des Überschusses von Rohstoffen wie Fleisch oder Milch ohne Mehrwert, die es Händlern leichtmacht, Lieferanten gegeneinander auszuspielen. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, die österreichischen Landwirten den Rücken stärken würde, gibt es bis heute nicht.

Anmerkung Legner:

Es ist sehr verwunderlich, die Herkunftskennzeichnung wurde bisher immer von Frau Köstinger und dem Wirtschaftsbund abgelehnt.

Grund dafür wird sein, dass die Tourismusindustrie die Lebensmittel lieber möglichst billig im anonymen Großhandel einkauft, obwohl der Tourismus von der gepflegten Kulturlandschaft profitiert.

Eine wertvolle Aufgabe könnten hier Genossenschaften (wie zB Raiffeisen) erfüllen, wenn sie Gruppen von Bauern Vereinen und diese mit einer Stimme vertreten. Als sehr gelungenes Beispiel sei die Genossenschaft Bioalpin in Tirol erwähnt, die erfolgreich in mehreren Bundesländern im Westen Österreichs  “Bio vom Berg”-Produkte vertreibt. Sh. https//biovomberg.at

Dazu passend SN vom 31.01.2022 S.13:

Frankreich kennzeichnet Fleisch in Restaurants

Paris. Gäste in französischen Restaurants oder Kantinen haben künftig das Recht zu erfahren, woher das Fleisch auf ihren Tellern kommt. Ab 1. März müssen bei auswärts servierten Hühner- Schweine- und Lammfleischgerichten nachvollziehbar sein, wo die jeweiligen Tiere aufgezogen und geschlachtet wurden, so das Landwirtschaftsministerium in Paris. In Österreich wehrt sich die Gastronomie gegen verpflichtende Herkunftsnachweise.          SN, APA

Anmerkung Legner: Gewinne der Gastronomie wichtiger als das Wohl der Bauern und Konsumenten!?

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Direkt vom Bauernhof

Punkt eins im  ORF Ö1 am 8.02.2012  13:00 Uhr

Über die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten.
Gäste: Michael Kerschbaumer, Käser und Initiator einer regionalen Genossenschaft, Direktvermarktungsinitiative Kaslab’n Nockberge in Kärnten & Katharina Heinzle, Gemüsebäuerin von „Garten Ponten 42“, einem Market-Gardening Betrieb in Vorarlberg.
Moderation: Alois Schörghuber.
https://oe1.orf.at/player/20210208/627606

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Rinderhaltung standortgerecht? tiergerecht? leistungsgerecht?

Bei der Ende Jänner 2021 durchgeführten Wintertagung gab es mehrere Vorträge und Mediathekbeiträge über standortgerechte Rinderhaltung, artgerechte Tierhaltung, Züchtung und Fütterung.
Leider fehlten konkrete Zahlen über Leistungsziele, Zusammensetzung des Kraftfutters, Sojafreiheit.

In den geltenden Produktionsrichtlinien der BioAustria vom Dezember 2020 wurde folgendes überaus diskussionswürdig festgehalten:
3. Tierproduktion
3.1 Haltung von Rindern
       “BIO AUSTRIA-Betriebe respektieren Leistungsgrenzen in der Milchviehhaltung. Milchviehherden mit einer durchschnittlichen Milchleistung von über 10.000 kg Milch entsprechen nicht dem Zuchtziel von BIO AUSTRIA.
In der Milchviehzucht werden Stiere mit einem überdurchschnittlichen Zuchtwert in den Merkmalen Fitness und Nutzungsdauer (beide größer als 110) eingesetzt und es wird auf Stiere mit einem sehr hohen Milchkilogramm-Zuchtwert verzichtet.

Aktuell gibt es eine Audiodarstellung der BioAustria mit dem Titel: “Weshalb Biokühe keine Klimakiller sind, sondern wichtig für die BioLandwirtschaft.

Tipp der BioAustria, “weshalb Biokühe keine Klimakiller sind”

Dazu wird von vielen Fachleuten festgestellt, dass Rinder mit dem Vierfachmagen geniale Raufutterverwerter sind und bei art- und leistungsgerechter Haltung mit wenig Kraftfuttergabe auf Grünland zur Humusanreicherung und damit CO2-Speicherung beitragen können.
Milchkühe mit einer Jahresleistung von 10.000 kg Milch hingegen erhalten 50 % der Energie aus dem Kraftfutter!
Daher sollen im Hinblick auf den drohenden Klimawandel traditionelle als auch Bio-Milchkuhhalter eine Jahresmilchleistung von rund um 6.000 bis max. 8.000 kg anstreben.

Vergleiche dazu die Inhalte der Online-Seite der BioAktuell.ch über die
Milchviehhaltung:

“Das langfristige Hauptzuchtziel für die Milchkuh kann wie folgt umschrieben werden: Effiziente Umwandlung des standortgemäss anfallenden Grundfutters in Milch und/oder Fleisch. Die Milchlebensleistung konkretisiert dieses Zuchtziel und verbindet die beiden wichtigsten ökonomischen Faktoren der Milchviehhaltung (Milchleistung und Nutzungsdauer) mit einer guten Gesundheit, Fruchtbarkeit und Konstitution. Das Ziel für milchbetonte Kühe ist eine standortgerechte Milchlebensleistung von 30 – 50’000 kg bei mindestens 6 – 8 Laktationen mit  4500 – 6000 kg Milch pro Jahr.”

https://www.bioaktuell.ch/tierhaltung/rindvieh/milchviehhaltung.html


Es gibt in Österreich einige lobenswerte Initiativen wie Ochsenhaltung in der Steiermark, und Weinviertel, Kurzrasenweide, extensive Milchviehhaltung in der Gemeinde Hatzenstädt (mit Biosennerei Hatzenstädt), Biomilchkuhhalter mit deutlich niedriger Leistung als in den Produktionsrichtlinien der BioAustria.

Alpungsprämie

Auch die Förderungsvoraussetzungen in den Öpul-Programmen der letzten drei Förderperioden für die Alpungsprämie und Behirtungszuschlag u.a. mit der Formulierung: “Die natürliche Futtergrundlage der Alm muss für die aufgetriebenen RGVE ausreichend sein. Zulässig: Ausgleichsfütterung (Heu, Mineralstoffergänzung, Kraftfutter).” ist viel zu ungenau formuliert. Es kann fast unbeschränkt Kraftfutter und Heu auf die Alm transportiert werden.
Vorbildhaft die Schweizer sömmerungsverordnung , in der genau festgeschrieben wird, dass pro Almsommer max. 100 kg Kraftfutter und 100 kg Heu auf der Alm beigefüttert werden dürfen. Bei der Almevaluierung 2010 in Wien wurde über dieses Manko in Österreich diskutiert, geändert hat sich nichts, seit 20 Jahren wird z.T. mit viel Beifütterung aus dem Tal mit teilweise verkürzten Almbestoßungszeit sogenannte “Almmilch” erzeugt.

Auf die Zusammenhänge kraftfuttersparende Weidefütterung und Omega-3-Fettsäuren sowie Tagweide und Vit-D-Gehalte in Milch und Fleisch wird an anderer Stelle eingegangen.

https://www.hatzenstaedt.at/de/partner/432/praesentation/hatzenstaedt

https://alpwirtschaft.com/category/innovationen/https://www.metropolis-verlag.de

Fachbeitrag von Dr. Anita Adel, Buchautorin “Die Kuh ist kein Klimakiller”:

/Die-Kuh-ist-kein-Klimakiller%21/1463/book.do

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Pöttinger entdeckt Biolandbau

Der Landmaschinenhersteller Pöttinger steigt in mechanische Unkrautbekämpfung ein. Bereits ab Sommer 2021 bietet das Unternehmen Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Wir erklären, wie das so schnell geht.

Der österreichische Landmaschinenhersteller Pöttinger bietet zukünftig nicht nur Grünlandtechnik und Maschinen zur Bodenbearbeitung und Aussaat an, sondern auch Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Das verkündete das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Pöttinger nimmt dazu die Geräte des Herstellers CFS Cross Farm Solution in sein Programm auf. Das ebenfalls österreichische Unternehmen CFS aus Stoitzendorf hat sich mit seinen Geräten auf Wein-, Obst- und Sonderkulturen sowie Grünland- und Ackerbau spezialisiert. Pöttinger erklärt nicht, wie die Übernahme von CFS Cross Farm Solution im Detail aussieht.

https://www.agrarheute.com/technik/poettinger-bietet-zukuenftig-hackgeraete-rollhacken-striegel-577843?fbclid=IwAR3Jbi6z5vtBe6_wwpfudPab7mWmUvYoWep9PGQFkHRKYMKFXoMqgfMhOoA

 

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8 000 kg Milchleistung ohne Zukauf von Kraftfutter

Intensive Standweide – Erfahrungen aus der Schweiz

Worauf Milchvieherzeuger in Deutschland abzielen, das wird in der Schweiz erreicht – 6 000 kg Grobfutterleistung ohne Kraftfuttergabe beziehungsweise 8 000 kg nur aus betriebseigenen Gras- und Maisprodukten zu erzeugen. Tierproduktionsberaterin Angela Mögel, LLH Griesheim, hat mehrere Betriebe besucht.

https://www.lw-heute.de/8-000-kg-milchleistung-zukauf-kraftfutter

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