Greenpeace: Österreich verbrennt Lebensmittel im Wert von 1,4 Milliarden Euro

1,4 Milliarden Euro sind die Lebensmittel wert, die pro Jahr auf den österreichischen Müllverbrennungsanlagen landen, 1,5 Millionen Tonnen CO2 werden für deren Herstellung ebenso jedes Jahr sinnlos verursacht.

Quelle: ZackZack- Online

Wien, 08. Februar 2022 | Das ergab eine aktuelle Recherche der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die am Dienstag publiziert wurde. Die so emittierten Treibhausgase erreichen rund die Hälfte jener Menge, die der österreichischen Flugverkehr noch vor der Pandemie ausgestoßen hat.

Sebastian Theissing-Matei, der Landwirtschaftexperte bei Greenpeace in Österreich, spricht in diesem Zusammenhang von einem “alltäglichen Wahnsinn der Lebensmittelverschwendung”, der aber auch ein enormes Einsparungspotenzial aufzeige. Denn ohnehin müsse Österreich aufgrund der mitgetragenen diesbezüglichen EU-Ziele die Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbieren. Greenpeace tritt daher für sanktionierbare und ambitionierte Maßnahmen im von der Regierung angekündigten Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung ein. Dazu gehört eine Transparenz-Offensive über das gesamte Ausmaß der vermeidbaren Lebensmittelabfälle und eine rechtlich-verbindliche maximale Wegwerfquote für Verarbeiter und Händler.

NGO sieht Politik in der Pflicht

Ethisch besonders bedenklich ist aus Sicht der NGO die Lebensmittelverschwendung bei Fleisch. Hier müssen Tiere vollkommen unnötig ihr Leben lassen. Obwohl das Problem der Lebensmittelverschwendung seit langem bekannt sei, habe die österreichische Politik viel zu wenig gegen dieses unternommen. Selbst eine einheitliche und durchgängige Datenbasis über die Lebensmittelverschwendung in Österreich würde fehlen.

“Schluss mit den zahnlosen freiwilligen Vereinbarungen der letzten Jahre. Die österreichische Bundesregierung darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen und muss jetzt rasch einen ambitionierten Aktionsplan mit rechtlich verbindlichen Zielen für alle Branchen vorlegen”, fordert Theissing-Matei anlässlich des im türkis-grünen Regierungsprogramm festgehaltenen und derzeit laufenden Prozesses unter Führung des Klimaschutz-Ministeriums für einen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung. Das Ministerium gab gegenüber dem “Ö1-Mittagsjournal” an, dass der Aktionsplan samt Maßnahmenpaket im Frühling präsentiert werden soll. Dieser enthalte die per EU-Ziel vorgesehene Reduzierung der Abfälle um 50 Prozent im Handel, im Außerhauskonsum und auch in Haushalten.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Visits: 40

Hülsenfrüchte sind gefragt, Fleischkonsum geht zurück

Laut Artikel in der SN  vom 4.02.2022 S.15 von Gertraud Leimüller mit dem Titel “Von der Vergangenheit nicht pflanzen lassen”  ist “die Abkehr vom Fleisch ein breiter Trend, der diej Lebensmittelbranche auf Trab hält.

Leberkäse aus Insekteneiweiß, Fischstäbchen aus Weizen, Ei-Ersatz aus Süßlupinen. Hätte man vor fünf Jahren über die Lebensmittel gehört, die im Wochentakt auf den Markt kommen und sich in vielen Fällen tatsächlich gut verkaufen, hätte man sich auf den Kopf gegriffen. “Das ist Franken-Food!” “Das kommt mir niemals auf den Tisch!” Bestimmt wären Sätze wie diese gefallen.

„Hülsenfrüchte sind gefragt, Fleischkonsum geht zurück“ weiterlesen

Visits: 44

Green Deal schmeckt den Bauern gar nicht

Hans Gmeiner in der Salzburger Nachrichten am 21.01.2021

WIEN. “Wir sind auf jeden von euch angewiesen, um mit innovativen Ideen und dem Willen zu Veränderung den europäischen Green Deal auch für die Landwirtschaft zum Antriebsmotor zu machen.” Nicht einmal die Tatsache, dass EU-Kommissar Johannes Hahn bei der diesjährigen Agrar-Wintertagung des Ökosozialen Forums die Bauern bei der Ehre zu nehmen versuchte, vermochte bei den heimischen Agrariern zu verfangen.

 

„Green Deal schmeckt den Bauern gar nicht“ weiterlesen

Visits: 65

Andeer ist anders – Biokäse in Graubünden

einer der besten Filme über Almwirtschaft, Milchverarbeitung, Thema Boden-Planze-Tier.
Bertram Verhaag: “„Zur Alp gehen“ war für Martin immer mehr als nur ein Ferienjob. Es war Kultur, Nähe zum Leben und zur Natur. Der diplomierte Agrar-Ingenieur, Journalist und Fotograf hat seit seinem 20. Lebensjahr jeden Sommer als Senner in den Schweizer Alpen verbracht.
Dann hat er seine Vision von wirklich gutem Bio-Käse von glücklichen Kühen umgesetzt. Mithilfe der ortsansässigen Bauern betreibt er in Andeer, hoch oben in den Graubündener Bergen, zusammen mit seiner Frau Maria eine Sennerei. Sie schaffen so ein Bewusstsein für die Qualität von ursprünglichen Lebensmitteln und versuchen, den schnellen Takt des „Fortschritts“ aufzuhalten und die Region wiederzubeleben.
Seine Philosophie, dass Kühe mit Hörnern nicht nur glücklicher sind, sondern auch bessere Milch geben, zeigt sich in den zahlreichen Auszeichnungen für seinen Käse.”

Trailer:

 https://vimeo.com/ondemand/andeeristanders

https://www.facebook.com/groups/346203180946

Visits: 35

Erntehelfer

Juli 2015:

In der Tiroler Straßenzeitung “20er” gibt es auf Seite 4 einen Kurzbericht mit dem Titel “Gewerkschaftshilfe für Erntehelfer”:
“Über dreihundert Erntehelfer haben Tiroler Bauern auch heuer wieder bewilligt bekommen. Gewerkschaft und Landarbeiterkammer wollen ihnen zu ihrem Recht verhelfen.
“Es geht munter weiter wie bisher”, sagt Berndhard Höfler, Sekretär der Poduktionsgewerkschaft (PRO-GE) in Tirol.

An der Situation der von Tiroler Bauern beschäftigten Erntehelfern habe sich seit dem medienwirksamen Protest einiger Betroffener im vergangenen Herbst nichts geändert. Die Arbeitsbedingungen seien nach wie vor vielfach “unwürdig”. Im Rest Österreichs ist die Lage ähnlich. Eine bundesweite Kampagne soll daher nun Erntehelfer über ihre Rechte informieren. Eine Telefonhotline soll außerdem eingerichtet werden.” …


Dazu wird vom Inhaber der Homepage angemerkt, dass schon der offizielle Kollektiv-Nettostundenlohn von
Euro 5,47 für Tiroler und Österreichische Verhältnisse beschämend ist und einer dringenden Änderung bedarf.
Bei den Mitgliedern der Ernährungssouveränität
Tirol ist eine sehr engagierte Frau dabei, die mithilft, diese Missstände zu verbessern.
Bitte Eure Erfahrungen und Informationen von Lohn- und Arbeitsverhältnisse von Landarbeitern oder Beschäftigte im Lebensmittelbereich, auch anonym, an meine Emailadresse schicken. Ich werde versuchen, auch meinen Teil zur Verbesserung beizutragen.

Es zeigt sich, dass Fairtrade-Produkte nicht nur in den Südländern einzufordern sind sondern diese auch in den europäischen Ländern, so auch in Österreich, zu honorieren und prämieren gibt. Das Ausbeuten der Landarbeiter mit Schandlöhnen, die schlechten Arbeitsbedingungen der Handelsangestellten und der europäische und weltweite Druck auf die Kleinbauern sind kritisch zu hinterfragen und mit positiven Anreizsystemen einzudämmen.
Es würde mich freuen, wenn Sie bei der Regionalgruppe Tirol mit Rat und Tat mitarbeiten .
→ Arbeitsprojekt Erntehelfer

Mit folgenden Themenblöcken soll Ernährungssouveränität behandelt werden (derzeit noch in Bearbeitung):
1. Zukunftsfähige, nachhaltige Produktionsweise von gesunden Lebensmitteln
2. Regionale Verteilung von Lebensmitteln
3. Gerechte Arbeits- und soziale Verhältnisse
4. Berücksichtigung globaler Zusammenhänge, natürlicher Ressourcen und Gemeingüter
5. Eindämmung der Nahrungsmittel- und Hochgeschwindigkeitsspekulationen
6. Demokratische Gestaltung der Agrar- und Ernährungspolitik
7. Nyeleni Tirol
8. Nyeleni Österreich


Weiterführende Links:
• Link auf die Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NyeleniTirol/
• Link auf die Facebook-Gruppe “Die Kuh braucht ihre Hörner”: https://www.facebook.com/groups/346203180946/
 http://www.ernaehrungssouveraenitaet.at Nyeleni 2014 Goldegg
• http://www.nyelenieurope.net/ Nyeleni 2011
• http://www.nyeleni.org/spip.php?article331 Erklärung von Nyeleni 2007
• http://www.viacampesina.at Österr.Bergbauern- und KleinbäuerInnenvereinigung
• http://www.attac.at/ Internationale Bewegung, die sich für eine demo kratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt.
• http://www.fian.at/ Menschenrechtsorganisation für das Recht sich zu ernähren
• http://www.arche-noah.at Saatgutsouveränität und Biodiversität
• http://www.permakultur.net/
• http://www.slowfoodaustria.at/
• http://www.suedwind-agentur.at/start.asp?ID=14477&b=272

Visits: 61

Ernährungssouveränität

Ernährungssouveränität ist das Recht der Völker auf gesunde und kulturell angepasste Nahrung, nachhaltig und unter Achtung der Umwelt hergestellt.

Sie ist das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen. Ernährungssouveränität stellt die Menschen, die Lebensmittel erzeugen, verteilen und konsumieren, ins Zentrum der Nahrungsmittelsysteme, nicht die Interessen der Märkte und der transnationalen Konzerne. Weltweit organisieren und vernetzen sich Menschen, um die Kontrolle über ihre Ernährungs- und Agrarsysteme zurückzugewinnen, es wächst der Widerstand gegen ein System, das die Grundlagen für ein gutes Leben für alle laufend zerstört, Würde und Rechte der Menschen verletzt.

Der Hunger auf der Welt ist ein Verbrechen und eine Schande für unser derzeitiges globales Agrar-, Lebensmittel- und Ernährungssystems, das großteils auf dem Rücken der Südländer ausgetragen wird. Denken wir nur an Landgrabbing, Tierfutter- oder Agrospriterzeugung, Müll- und Nahrungsmittelüberschussexporte. Es werden Lösungen gesucht, die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen Lebensmittel produziert, verteilt und konsumiert werden, zu verändern. Weltweit soll das tier- und menschenverachtende Handeln der industriellen Lebensmittelerzeugung, -Verarbeitung und -Vermarktung ein Ende finden und von kleinräumigen, solidarischen Systemen ersetzt werden.

Der Nyéléni-Prozess ermöglicht durch die Vielfalt der beteiligten Menschen, voneinander zu lernen und braucht die Bereitschaft, auch unsere Praxis immer wieder aufs Neue kritisch zu reflektieren. Selbst- und Weltveränderung gehören zusammen. Wir wollen in vielfältigen Formen zusammenarbeitenund handeln. Kreative, lustvolle, aktionistische und sinnliche Herangehensweisen sind dabei genauso zentral, wie das gemeinsame Bearbeiten von Widersprüchen und das Entwickeln von Projekten und Ideen. Es kommt auf uns an, gemeinsam die Bedingungen dafür zu schaffen.

Aus all diesen Gründen wurde vom 13. bis 17. April 2014 in Goldegg ein österreichweites Forum für Ernährungssouveränität organisiert, siehe http://www.ernaehrungssouveraenitaet.at .

http://derstandard.at/1397520805317/Landwirtschaft-unterwegs-zur-Selbstorganisation (Print am 17.4.2014)

In der selben Ausgabe: Agrarbiologe Arvay: ?Sollten uns nicht alles auftischen lassen?

http://derstandard.at/1397520783386/Sollten-uns-nicht- alles-auftischen-lassen

Aufbauend auf der Deklaration und dem Aktionsplan von Nyéléni Europe 2011 soll dieses Forum die Bewegung für Ernährungssouveränität in Österreich stärken und verbreitern, ein gemeinsames Verständnis dafür schaffen, eine Gesellschaftsordnung einzufordern, die eines der grundlegendsten Menschenrechte ? das Recht sich zu ernähren – ins Zentrum der Politikgestaltung rückt.

Es wurden alle Interessierten, etwa Bäuer*innen, kritische Konsument*innen, Landarbeiter*innen, Gärtner*innen, Food-Coops, NGOs, Gewerkschafter*innen, Köch*innen, kirchliche Gruppen, Umweltschützer*innen, Aktivist*innen, Studierende, Landlose, Migrant*innen, Verkäufer*innen, Wissenschafter*innen u.a. aufgerufen, sich am Nyéléni-Prozess für ein österreichisches Forum für Ernährungssouveränität 2014 und darüber hinaus zu beteiligen und sich einzubringen.

Regionalgruppen in den Bundesländern analysieren die spezifischen Stärken und Schwächen und erarbeiten innovative Lösungen.

Regionaltreffen in Österreich: http://www.ernaehrungssouveraenitaet.at/regionaltreffen-in-ganz-oesterreich/

Visits: 64