Hungerkur für Biolandwirte

Verena Kainrath/Der Standard

Wie viel ist Bio der Landwirtschaft wert? Viel, wenn Österreich international glänzen will. Wenig, wenn es darum geht, das Rückgrat der Branche zu stärken.

Die Regierung stellt Biobauern im aktuellen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft finanziell deutlich schlechter. Wie damit das selbstgesetzte Ziel erreicht werden soll, den Anteil der ökologischen Flächen im Landbau bis 2030 von 27 auf 35 Prozent zu heben, steht in den Sternen. Noch mehr, seit im Vorjahr mehr als 900 Betriebe aufgrund des widrigen Umfelds aus der Bioproduktion ausstiegen.

Biolandwirte erbringen Leistungen für Umwelt und Klima, die ohne gezielte Förderungen nicht zu stemmen sind. Vor allem kleine Bergbauernhöfe lassen sich angesichts der geringen Anteile, die sie vom Preis eines Lebensmittels bekommen, ohne Ausgleichszahlungen kaum rentabel führen.

Weiten Teilen der konventionellen Agrarwirtschaft war der Ökoboom stets Dorn im Auge. Nur zu gern verkaufte sie Regionalität als das bessere Bio. Der Biobranche wiederum fehlte der Mut, sich stärker von konventioneller Landwirtschaft abzugrenzen. Wer beißt schon die Hand, die einen füttert.

Versagt hat der Bund bei der öffentlichen Beschaffung. Auf dem Papier vereinbarte Bioquoten waren bisher nichts wert. Nachhaltige Landwirtschaft lebt nicht von Luft und Liebe. Ohne klare politische Bekenntnisse geht sie den Bach runter.

 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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