Landwirtschaft in Erding:„Hanf wird eine Nische bleiben“
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Die angekündigte Legalisierung sorgt für ein verhaltenes Echo. Der Erdinger Bauernverband erwartet nicht, dass der Anbau wieder aufblüht. Der Trend gehe woanders hin
Von Thomas Daller
Im Landkreis Erding wurde noch vor 100 Jahren viel Hanf angebaut. Auf alten landwirtschaftlichen Karten sind vor allem Anbauflächen im Erdinger Moos verzeichnet. Dort hat man die weichen, nassen Böden mit den kräftigen Pfahlwurzeln des Hanfs erst gefestigt, bevor man dort mit dem Pfefferminzanbau beginnen konnte. An eine Renaissance der Pflanze glaubt man beim Bauernverband jedoch nicht. Weder beim Faserhanf noch beim THC-haltigen Cannabis, dessen Legalisierung von der Ampel im Koalitionsvertrag angekündigt wurde.
Aus der Landwirtschaft kommen derzeit unterschiedliche Signale zum Thema Hanfanbau: Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hat kürzlich die bevorstehende Legalisierung befürwortet und darin eine Chance für die heimischen Landwirte unterstrichen. Es sei eine „hippe Kultur“ und die Landwirte seien da „durchaus offen“. Der Bayerische Bauernverband sieht hingegen eher Chancen beim Nutzhanf, denn die Reglementierung für den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke sei sehr streng und man gehe davon aus, dass das auch beim Anbau von Cannabis als Genussmittel ähnlich gehandhabt werde. Auch für die Erdinger Bauern werde das vorerst nur eine Nische sein, sagte Gerhard Stock, Geschäftsführer des Bauernverbandes Erding. „Wir gehen nicht von einem großen Run aus.“
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hatte erst kürzlich von einem „großen Interesse“ der Landwirte an der Legalisierung von Cannabis gesprochen. Sie stünden „in den Startlöchern“, um Hanf anzubauen. Prinzipiell seien die Landwirte „sehr innovationsfreudig“, heißt es auch von Seiten des Bayerischen Bauernverbandes. Aber im Moment sehe man darin „kein größeres Potenzial“, sagte der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl.
Anmerkung Legner:
Hanf ist eine hochinteressante Pflanze: für die Bauern:
Hanf ist sehr genügsam, braucht wenig Handelsdüger, kaum chemische Spritzmittel. Der Boden wird aufgelockert, die Fruchtfolge erweitert.
Schade, dass die Bauern, die Bauernvertreter bremsend wirken und diese innovativen Chancen nicht nutzen. Überschüsse beim Fleisch produzieren und weltweit exportieren zeugt nicht von besonderer Intelligenz!
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