Anmerkung Legner:
Der Titel des Artikels ist extrem hochgegriffen und „spiegelt“ keinesfalls die globalen Zusammenhänge wider.
Die Presseaussendungen der österreichischen Landwirtschaftsministerin Frau Köstinger in diesem Zusammenhang mit der Argumentierung von Intensivierung der landwirtschaftsflächen und Bebauung der Ökoflächen sind sehr durchschaubar und ihres Amtes nicht würdig.
Der von mir sehr geschätzte Al Imfeld zeigte in seinem 1985 im Unionsverlag erschienenen Buch „Hunger und Hilfe“ sehr deutlich und schonungslos auf, wie in Afrika statt den jahrtausendealten Hirse- und Reissorten im Zusammenhang mit der Sklaverei Mais als ertragreiches aber anfälliges, eiweiß- und mineralstoffarmes Getreide angebaut wurde (Seite 86). und weiter in seinem Buch: „Der amerikanische Anthropologe Georg Peter Murdock löste 1959 in Wissenschaftskreisen Bestürzung aus, als er aufgrund ethnographischer, ethnobotanischer und linguistischer Daten behauptete, die westafrikanische Sahelzone sei Heimat und Ursprung von mindestens 25 Kulturpflanzen. Die vier Grundpfeiler einer seit mindestens 8.000 Jahren existierenden Nahrungspalette seien Fonio (ein hirseähnliches Getreide, das es nur in dieser Gegend gibt), Sorgho (ein eenfalls der Hirse verwandtes Getreidegras in weißer, schwarzer und roter Form), Hirse (mit großer Binse) und Reis (mit einem eindeutigen Wildling im Niger-Gebiet). … Unglaublich kam es vorerst den meisten Wissenschaftlern vor, dass es in dieser Gegend Reis geben solle. Reis galt als ein spezifisch ostasiatisches Getreide – und man stellte die Frage_ Wie konnten die „Primitiven Afrikas“ lange vor den Chinesen Reis züchten? Nach kurzer Zeit beendete man die Kontorverse. Murdok würde kurzerhand zum Exzentriker gestempelt und seine Hypothesen als Kuriosität beiseitegelegt.“
Derzeit dominieren weltweit nur mehr wenige Getreidesorten, die lokalen anpassungsfähigen Sorten haben vielfach ausgedient, der Welthandel blüht und zeigt sehr volitile Verhältnisse. Ausgeklügelte Bauern säten früher mehrere Sorten gleichzeitig aus, je nach Witterung in der betreffenden Vegetationsperiode sicherte die dafür geeignete Sorte den Ertrag.
Die weltweite Transhumanz ist leider im Verschwinden begriffen, die Weiden werden lokal übernutzt und verlieren die Fruchtbarkeit, sh. bespielhaft https://www.spektrum.de/news/chinas-politik-bedroht-hirten-im-hochland-tibets/1399811
Siehe auch:
https://www.welt-sichten.org/artikel/32885/wir-schaden-afrikas-bauern
https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/ernaehrungssouveraenitaet.html
(…….Liberalisierung des Welthandels gefährdet Ernährungssouveränität, …)
http://www.hungermachtprofite.at
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