Deutsche Regierung will mehr Solaranlagen auf Äckern

https://www.tagesschau.de/inland/solaranlagen-ackerflaechen-101.html

Die Bundesregierung will Solaranlagen auf Ackerflächen stark ausbauen. Die Felder sollen gleichzeitig für die Landwirtschaft und zur Stromerzeugung genutzt werden und so helfen, die Klimaziele zu erreichen.

Mit deutlich mehr Solaranlagen auf Ackerflächen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Nach Plänen der Bundesregierung sollen deutlich mehr Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen gebaut werden. Das geht aus einem Eckpunktepapier von Klimaschutzminister Robert Habeck, Umweltministerin Steffi Lemke und Agrarminister Cem Özdemir hervor. “Wir rechnen damit, dass dadurch bis zu 200 Gigawatt zusätzliche PV-Leistung installiert werden kann”, erklärte Habeck. „Deutsche Regierung will mehr Solaranlagen auf Äckern“ weiterlesen

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Dokumentarfilm „Cow“

Artikel im “Der Standard” am 10.02.2022 S.26 unter dem Titel “Biographie der Supermarktmilch”.

Der Mensch und seine „Beziehung“ zum Tier: In dem Dokumentarfilm „Cow“ zeigt Andrea Arnold die Folgen einer auf Effizienz getrimmten Lebensmittelindustrie, welche die Vierbeiner leiden lässt.

Bert Rebhandl

Von den Augen sagt man oft, sie seien das Fenster zur Seele. Bei Kühen würde man mit diesem Satz aber vermutlich zögern. Denn wenn man einer Kuh oder einem Kalb in ein Auge schaut (in beide zugleich geht eigentlich nicht), sieht man ein Rätsel. Man bekommt nämlich nicht wirklich einen Blick zurück. Man weiß nicht so recht, ob man auch gesehen wird, während man auf das Tier schaut. Daraus entsteht eine Distanz, die sich bei anderen Tieren leichter überbrücken lässt. Kühe aber stehen sehr für sich.

Vielleicht hat es auch damit zu tun, was die industrialisierte Landwirtschaft ihnen zumutet. Kühe protestieren dagegen auf eine Weise, die sich leicht übersehen lässt. In dem Dokumentarfilm Cow von Andrea Arnold (neu bei dem Streamingdienst Mubi) ist ein geöffnetes Auge eines der allerersten Bilder. Es gehört zu einem Kalb, das gerade zur Welt gekommen ist. Schon hier entsteht diese leichte Verunsicherung, ob man überhaupt etwas miteinander zu tun hat: der Mensch, der zusieht, und das Tier, das in einer ganz eigenen Welt zu leben scheint. Das Kalb wie auch seine Mutter gehören zu einem englischen Bauernhof, der weitläufig genug ist, um den Tieren durchaus Raum zu geben. Dass aber alles auf maximale Effizienz in der Milchgewinnung ausgerichtet ist, ist unübersehbar.

Die Kuh und ihr Kalb

Andrea Arnold geht es, wie der Titel schon zu erkennen gibt, um eine Kuh und zugleich um das, was die menschliche Wirtschaft aus ihr und ihresgleichen macht. Die Kuh und ihr Kalb machen die Erzählung in Cow auf eine Weise aus, dass man daraus fast so etwas wie eine Biografie machen kann: Nach der Geburt kommt erst einmal die Trennung, das Jungtier wächst mit seinesgleichen auf, trinkt von der Plastikzitze, bekommt ein Nummernschild ins Ohrwaschel gestanzt, bald werden die Hornwurzeln weggebrannt (unter zärtlichem Zureden: „good girl“), dann darf es ins Stroh und bedankt sich dafür mit ein paar erleichterten Hüpfern.

Die Mutter, die eigentliche Hauptfigur, tut derweil ihren täglichen Dienst. Sie hat ihre Nummer, 29, hinten auf dem Schenkel stehen und schleppt sich von der Fütterung zum vollautomatisierten Melkkreisel, wo sie mit Musik von Billie Eilish oder Kali Uchis beschallt wird.

In allen ihren Bewegungen ist sie durch eine anatomische Besonderheit bestimmt, die in Cow niemals direkt ins Zentrum des Bilds gerückt wird, die aber auch so unübersehbar ist: Der Euter ist so schockierend überdimensioniert, dass man sich unwillkürlich fragt, ob das noch erlaubt ist. Es sieht auf jeden Fall stark nach Tierquälerei aus, und nach brutaler Hervorzüchtung des primären Nutzmerkmals.

Alle Fragen nach einer tiergerechten Landwirtschaft und nach dem Konsumentenwissen um die Herkunft der Supermarktmilch lässt Andrea Arnold aber außen vor. In ihrem Film wird kaum etwas gesprochen, im Mittelpunkt steht konsequent die Kuh – und die schweigt.

Das andere Leben

Das ist dann auch das hervorragende Merkmal des Films Cow im Vergleich zu Victor Kossakovskys Gunda, in dem erst neulich eine Muttersau, ein Huhn und auch ein paar Kühe in einem vergleichbaren Dokumentarfilm auftraten. In Gunda aber lief alles auf Ähnlichkeit hinaus, und auf eine Rhetorik der impliziten Beredsamkeit: Die Tiere zeigten Eigenschaften wie Eitelkeit oder Originalität, und vor allem hatten sie offensichtlich Gefühle.

In Cow gibt es auch Momente, in denen sich ein anderes Leben der Tiere zumindest abzeichnet, vor allem in der kostbaren Zeit auf der Wiese. Doch der allergrößte Teil des Lebens der Kuh ist ein Regime, das der Mensch für sie gemacht hat. Ein Regime, das man sich nur ausdenken kann, wenn man dem „guten Mädchen“ keine Seele zuerkennt. Der gebrochene Blick zwischen Kuh und Mensch ist das Prinzip von Cow . Er ist auch eine Herausforderung an eine Ethik, die sich nicht nur von einer Ästhetik der Nähe bewegen lässt. Sondern auch das Fremde schützenswert findet. Im Kino

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Billige Lebensmittel? Irmi Salzer auf Twitter

 

https://twitter.com/IrmiSalzer?t=6P4pkwOINNIiaqzJ08V7bQ&s=09

Die Debatte „billige #Lebensmittel sind der Kern allen Übels“ vs „wir brauchen Schnitzel um 3,99 das kg, ihr Bio-Bobos“ ist soooo schwarz-weiß und so uralt und wird mit so oberflächlichen Argumenten geführt, dass mir graust. Ein Versuch einer Einordnung.
Die europ Agrarpolitik konzentriert sich seit Jahrzehnten darauf, die Agrarproduktion zu subventionieren. Vor allem werden/wurden tierisches Eiweiß, also Milch, Fleisch u Eier), Zucker und Getreide subventioniert (anfangs über direkte Subventionen, jetzt über Flächenzahlungen) „Billige Lebensmittel? Irmi Salzer auf Twitter“ weiterlesen

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Greenpeace: Österreich verbrennt Lebensmittel im Wert von 1,4 Milliarden Euro

1,4 Milliarden Euro sind die Lebensmittel wert, die pro Jahr auf den österreichischen Müllverbrennungsanlagen landen, 1,5 Millionen Tonnen CO2 werden für deren Herstellung ebenso jedes Jahr sinnlos verursacht.

Quelle: ZackZack- Online

Wien, 08. Februar 2022 | Das ergab eine aktuelle Recherche der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die am Dienstag publiziert wurde. Die so emittierten Treibhausgase erreichen rund die Hälfte jener Menge, die der österreichischen Flugverkehr noch vor der Pandemie ausgestoßen hat.

Sebastian Theissing-Matei, der Landwirtschaftexperte bei Greenpeace in Österreich, spricht in diesem Zusammenhang von einem “alltäglichen Wahnsinn der Lebensmittelverschwendung”, der aber auch ein enormes Einsparungspotenzial aufzeige. Denn ohnehin müsse Österreich aufgrund der mitgetragenen diesbezüglichen EU-Ziele die Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbieren. Greenpeace tritt daher für sanktionierbare und ambitionierte Maßnahmen im von der Regierung angekündigten Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung ein. Dazu gehört eine Transparenz-Offensive über das gesamte Ausmaß der vermeidbaren Lebensmittelabfälle und eine rechtlich-verbindliche maximale Wegwerfquote für Verarbeiter und Händler.

NGO sieht Politik in der Pflicht

Ethisch besonders bedenklich ist aus Sicht der NGO die Lebensmittelverschwendung bei Fleisch. Hier müssen Tiere vollkommen unnötig ihr Leben lassen. Obwohl das Problem der Lebensmittelverschwendung seit langem bekannt sei, habe die österreichische Politik viel zu wenig gegen dieses unternommen. Selbst eine einheitliche und durchgängige Datenbasis über die Lebensmittelverschwendung in Österreich würde fehlen.

“Schluss mit den zahnlosen freiwilligen Vereinbarungen der letzten Jahre. Die österreichische Bundesregierung darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen und muss jetzt rasch einen ambitionierten Aktionsplan mit rechtlich verbindlichen Zielen für alle Branchen vorlegen”, fordert Theissing-Matei anlässlich des im türkis-grünen Regierungsprogramm festgehaltenen und derzeit laufenden Prozesses unter Führung des Klimaschutz-Ministeriums für einen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung. Das Ministerium gab gegenüber dem “Ö1-Mittagsjournal” an, dass der Aktionsplan samt Maßnahmenpaket im Frühling präsentiert werden soll. Dieser enthalte die per EU-Ziel vorgesehene Reduzierung der Abfälle um 50 Prozent im Handel, im Außerhauskonsum und auch in Haushalten.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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Massentierhaltung Interessanter Artikel in der Falter ePaper-App: FALTER, 09.02.2022 – NUR DIE LEISTUNG ZÄHLT

Diesen Artikel habe ich in der Falter ePaper Android-App gefunden. https://www.falter.at/archiv/FALTER_20220209_4A94AA3643/falter-app

Anmerkung Legner:

Höchstleistungen gehen vielfach auf Kosten des Tierwohls, der Nutztierlebensdauer, der Lebensmittelqualität, des Bodens, des Abwassers, der Energiebilanz.

Dieser gut recherchierte Artikel erschien im Falter am 8.02.2022

Falter v. 08.02.2022

„Massentierhaltung Interessanter Artikel in der Falter ePaper-App: FALTER, 09.02.2022 – NUR DIE LEISTUNG ZÄHLT“ weiterlesen

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Hanf mit Chancen?

Landwirtschaft in Erding:“Hanf wird eine Nische bleiben”

3. Februar 2022, 21:34 Uhr

Lesezeit: 2 min

Hanfanbau bei Gauting, 2020

Das Archivbild zeigt ein Hanffeld bei Gauting, auf dem unter behördlicher Aufsicht Pflanzen zu medizinischen Zwecken angebaut werden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)
Süddeutsche Zeitung

Die angekündigte Legalisierung sorgt für ein verhaltenes Echo. Der Erdinger Bauernverband erwartet nicht, dass der Anbau wieder aufblüht. Der Trend gehe woanders hin

Von Thomas Daller

Im Landkreis Erding wurde noch vor 100 Jahren viel Hanf angebaut. Auf alten landwirtschaftlichen Karten sind vor allem Anbauflächen im Erdinger Moos verzeichnet. Dort hat man die weichen, nassen Böden mit den kräftigen Pfahlwurzeln des Hanfs erst gefestigt, bevor man dort mit dem Pfefferminzanbau beginnen konnte. An eine Renaissance der Pflanze glaubt man beim Bauernverband jedoch nicht. Weder beim Faserhanf noch beim THC-haltigen Cannabis, dessen Legalisierung von der Ampel im Koalitionsvertrag angekündigt wurde.

Aus der Landwirtschaft kommen derzeit unterschiedliche Signale zum Thema Hanfanbau: Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hat kürzlich die bevorstehende Legalisierung befürwortet und darin eine Chance für die heimischen Landwirte unterstrichen. Es sei eine “hippe Kultur” und die Landwirte seien da “durchaus offen”. Der Bayerische Bauernverband sieht hingegen eher Chancen beim Nutzhanf, denn die Reglementierung für den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke sei sehr streng und man gehe davon aus, dass das auch beim Anbau von Cannabis als Genussmittel ähnlich gehandhabt werde. Auch für die Erdinger Bauern werde das vorerst nur eine Nische sein, sagte Gerhard Stock, Geschäftsführer des Bauernverbandes Erding. “Wir gehen nicht von einem großen Run aus.”

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hatte erst kürzlich von einem “großen Interesse” der Landwirte an der Legalisierung von Cannabis gesprochen. Sie stünden “in den Startlöchern”, um Hanf anzubauen. Prinzipiell seien die Landwirte “sehr innovationsfreudig”, heißt es auch von Seiten des Bayerischen Bauernverbandes. Aber im Moment sehe man darin “kein größeres Potenzial”, sagte der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl.

Anmerkung Legner:

Hanf ist eine hochinteressante Pflanze: für die Bauern:

Hanf ist sehr genügsam, braucht wenig Handelsdüger, kaum chemische Spritzmittel. Der Boden wird aufgelockert, die Fruchtfolge erweitert.

Schade, dass die Bauern, die Bauernvertreter bremsend wirken und diese innovativen Chancen nicht nutzen. Überschüsse beim Fleisch produzieren und weltweit exportieren zeugt nicht von besonderer Intelligenz!

 

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